Immer wieder wird der Begriff "Hase" als Synonym für unsere Hauskaninchen verwendet.
Dennoch gibt es zwischen Hasen und Kaninchen entscheidende Unterschiede.
Diese haben nicht zuletzt dazu geführt, dass es zwar domestizierte Kaninchen, die Hauskaninchen, gibt, aber keine domestizierten Hasen.
Die wichtigsten Gemeinsamkeiten zwischen Kaninchen und Hasen:
- beide gehören zur Fmilie der Leporidae (Hasenartige)
- beide sind Pflanzenfresser
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Hasen und Kaninchen:
- sie haben eine unterschiedliche Chromosomenzahl
- junge Kaninchen sind Nesthocker, sie kommen nackt und blind zur Welt. Junge hasen haben nach der Geburt die Augen bereits offen und besitzen ein Fell, sie sind Nestflüchter.
- Kaninchen leben in großen Kolonien (Wildkaninchen), der feldhase ist ein Einzelgänger
- Kaninchen verstecken sich vor ihren Feinden, Hasen flüchten hakenschlagend
- Hasen haben längere Hinterbeine und längere Ohren
Warum es keine domestizierten Hasen gibt:
Zur Domestikation von Wildtieren sind bestimmte Kriterien notwendig. Dazu gehört zum Beispiel die Sozialstruktur der Wildform, der natürliche Fluchtinstinkt und typische Verhaltensweisen im Zusammenleben.
Hasen sind Einzelgänger, die vor einem Fressfeind in hoher Geschwindikeit flüchten. Ein solches Verhalten wäre für die Haltung in Gefangenschaft denkbar ungünstig.
Kaninchen dagegen leben in Kolonien und ziehen sich bei Gefahr in ihren Bau zurück. Dieses Verhalten zeigen sie auch als domestizierten Hauskaninchen.
Quellen:
Das große Buch vom Kaninchen
Wolfgang Schlolaut
DLG Verlag
3. Auflage 2003
Arm und Reich: Die Schicksale menschlicher Gesellschaften
Jared Diamond
Fischer Taschenbuch
9. Auflage 2009